Wer seine Wurzeln nicht kennt, kennt keinen Halt. (Stefan Zweig)

über die Genealogie Bemberg

Diese Genealogie der Familie Bemberg versucht, die bereits bekannten sowie neue Unterlagen als Ganzes zusammen zu fassen, um hieraus eine zusammenhängende Übersicht sowie eine Quelle zum Nachschlagen herzustellen. Die vollständige Genealogie steht als "Genealogie der Familie Bemberg vom Bemberghof ..." im aktuellen Bearbeitungsstand uneingeschränkt zur Verfügung.

Als Unterlagen haben zahlreiche Teilveröffentlichungen gedient, die in Familienchroniken und Büchern enthalten sind, ferner Aufsätze in Zeitschriften geschichtlichen und genealogischen Charakters. Dazu gekommen sind die in verschiedenen Archiven aufbewahrten Teilgenealogien und Forschungsergebnisse, die in den gedruckten Unterlagen noch nicht erschienen sind.

Drei Bembergnachfahren haben sich um die Sammlung von Unterlagen über die Familie Bemberg besonders verdient gemacht:

  1. der 1934 verstorbene Amtmann Schragmüller
  2. der 1957 verstorbene Geheimrat Lohmeyer
  3. der 1986 verstorbene Eberhard Pflaume

Ihre Lebensbilder seien deshalb diesen Familienangaben voran gestellt.


Karl Anton Friedrich Wilhelm Emil Johann Schragmüller (1858 – 1934)

* 13.06.1858 Haus Dahlhausen (bei Bochum)

= 16.05.1934 München

1885 Amtmann auf der Schlüsselburg

1888 Stift Keppel

1889 Mengede - Rittmeister der Landwehr a.D. mit der Uniform des Dragonerregiments 14

oo 31.10.1886 Wiesbaden - Valesca Emma Cramer von Clausbruch

* 03.04.1861 - Haus Hemer

= ???

aus der Ehe 2 Söhne und drei Töchter

Ein Sohn fiel im 1. Weltkrieg, der zweite Sohn Johann Conrad Schragmüller, zuletzt Polizeipräsident in Magdeburg starb als letzter männlicher Nachkomme der Familie Schragmüller Ende Juni 1934, (6 Wochen nach seinem Vater). Er hinterließ 2 Töchter.

Schragmüller berichtete über den Weg, den ihn zur Familienforschung führte:

Durch eine alte Abschrift eines Kirchenbuchauszuges über seinen Großvater Hauptmann Carl Schragmüller (gest. 1854) sei er erstmals mit genealogischen Fragen in Berührung gekommen; später sei er mit dem bekannten Genealogen Carl v. Berg in Düsseldorf zusammengetroffen, auch der aus Essen stammende Wilhelm Grevel in Düsseldorf habe ihm viel genealogisches Material geliefert.

Ganz intensiv habe er sich aber mit familienkundlichen Fragen erst nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst im Jahre 1922 befasst.

Durch die Heirat seines Urgroßvaters Schragmüller mit der letzten Namensträgerin v. Düngelen aus einer der ältesten ritterbürtigen Familie der Grafschaft Mark, die sich auch "von Essen" nannte, da sie Erbschenken des Stiftes Essen waren, wäre seine Familie in den Besitz des alten v. Düngelnschen Gutes Dahlhausen im Amte Bochum, heute in der Stadt Herne gelegen, mit dem sehr umfangreichen Archiv gekommen.

Schragmüller sammelte nicht nur die Nachrichten über seine väterliche Familie, sondern auch über die Müttergeschlechter, wie die v. Düngelen, Bemberg, Keuchen, Wuppermann u. a.

Nach seinem Tode schrieb seine Frau, dass er leider seine umfangreiche Familienchronik nicht habe zu Ende schreiben können.

Da er ohne Namenserben starb, waren seine Unterlagen zunächst verschollen.

1974 fand sich in der Zentralstelle für Genealogie in Leipzig eine von Schragmüller aufgestellte Stammtafel Bemberg, die diejenigen Familienmitglieder - bis etwa 1900 - aufführte, die über das Kindesalter hinaus gekommen waren. Die Tafel gab die Namen, das Geburts- und Sterbejahr, das Jahr der Eheschließung und die Namen der Ehepartner an. Bei diesen Namen wurde immer wieder auf Seitenzahlen hingewiesen, die auf ein ausführliches, in Leipzig nicht vorhandenes Manuskript schließen ließen. Eine Suchanzeige im "Archiv für Sippenforschung", mit der nach dieser Unterlage gefragt wurde, hatte nach umfangreichem Briefwechsel mit den sich meldenden Bembergnachfahren und mit verschiedenen Genealogen den Erfolg, dass der Leiter der Ortsgruppe Essen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, Dr. Vogeler, mitteilte, dass er vor Jahren im Stadtarchiv von Wanne-Eickel (jetzt Herne) Mappen gesehen habe, die Schragmüller'sche Unterlagen enthalten hätten.

Eine Anfrage im Stadtarchiv Herne brachte die Bestätigung, dass die Unterlagen dort zur Einsicht zur Verfügung ständen. Amtmann Schragmüller hätte sie testamentarisch dem Stadtarchiv zur Aufbewahrung vermacht. Sie seien unter dem Titel

Chronica et Genealogia

Biographica Schragmülleriana

zusammengefasst.

Bei einem Besuch im Stadtarchiv wurden 3 Großfoliobände vorgelegt, die umfassende Daten über die Mitglieder der verschiedenen Familien, ferner zahlreiche Familienbilder, Abschriften von Urkunden, Hochzeitsgedichte und dergleichen enthielten.

Aus diesen Unterlagen wurden die Abschnitte ausgewählt, die für die Bemberg-Genealogie und die ihrer verschwägerten Familien von Interesse waren.

Diese Daten sind in der vorliegenden Zusammenfassung als Quelle 1 gekennzeichnet. Dabei wurden sie mit den Angaben aus anderen Quellen verglichen, soweit solche vorlagen. Verschiedentlich musste dabei festgestellt werden, dass die Quelle 1 in Widerspruch stand zu vorliegenden Dokumenten und Urkunden.

In diesen Fällen wurde die Angabe übernommen, für die die größere Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit bestand.

Diese Nachprüfung ist aber nicht bei allen Daten möglich gewesen, so dass es möglich ist, dass sich auch jetzt noch Angaben finden, die korrigiert werden müssten. In diesem Falle wird um Korrektur und Mitteilung an den Herausgeber dieser Genealogie gebeten.

Übernommen wurden die Angaben über Bemberg vollständig, über Keuchen, Eichholtz, Mistmann, Schneltgen im Auszug, so weit die Genannten in direkter Beziehung zu Bemberg standen. Nicht übernommen wurden die Angaben über Wuppermann, da diese in der Chronik der Familie Wuppermann ausführlich behandelt worden sind.

Da über die Familie Elbers, die mehrfach mit Bemberg verschwägert ist, die umfangreiche Arbeit von Winkhaus vorliegt, wurden auch hier nur die Daten der Elbers-Frauen, die mit Bemberg verheiratet waren, ergänzt.

Kurz vor Redaktionsschluss wurde im Stadtarchiv Aachen eine Genealogie der Familie Deutgen entdeckt, die - da sie bisher in dieser Ausführlichkeit nicht bekannt war - in die vorliegende Zusammenstellung weitgehend übernommen wurde.


Karl Lohmeyer (1878 – 1957)

Karl Lohmeyer wurde am 21.01.1878 in Saarbrücken geboren, wo er kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres am 08.11.1957 verstarb.

Seine Jugend verbrachte er in Saarbrücken, seine kaufmännischen Lehrzeit in Neapel, seine Studienzeit an den Universitäten von Heidelberg und Genf. Schon früh wandte er sich kunstgeschichtlichen und heimatkundlichen Forschungen zu. Sein Spezialgebiet war die Kunst des 18. Jahrhunderts, sein Hauptwerk "Die Baumeister des rheinisch-fränkischen Barock".

Über 20 Jahre war er Direktor und Konservator des kurpfälzischen Museums in Heidelberg, das ihm u. a. eine bedeutende Sammlung von Gemälden der Romantiker verdankt.

Für seine Forschungen und Publikationen wurden ihm hohe Ehrungen zuteil. So war er Ehrendoktor der Universitäten Heidelberg und Saarbrücken, sowie der Technischen Hochschule Karlsruhe, trug auch den Titel eines Großherzoglich Luxemburgischen Geheimen Hofrats und das Komturkreuz vom Orden König Adolfs von Nassau. Die Städte Heidelberg und Saarbrücken hatten ihn zu ihrem Ehrenbürger ernannt.

Neben diesen wissenschaftlichen Arbeiten sammelte er Unterlagen über die Familien seiner Vorfahren. Systematisch trug er Bilder, Dokumente und Berichte, auch zahlreiche Originalstücke über die Familien Bemberg und Keuchen, denen er sich besonders verbunden fühlte zusammen und bewahrte sie in seinem Nußberghof in Saarbrücken auf. Herausgeber dieser Genealogie hat dort die umfangreichen Sammlungen bewundern können, die, als Saarbrücken 1939 in Frontnähe kam, nach München verlagert wurden. Dort ist der größte Teil der Sammlung 1944/45 durch Bombeneinwirkung vernichtet worden, ohne dass Duplikate gemacht worden sind. Erhalten geblieben sind nur die zahlreichen Notizen die Lohmeyer an andere Familienmitglieder zur Ergänzung ihrer Genealogie gegeben hat.

Unterlagen stellten ferner zur Verfügung:

Heribert Beisken, Hattingen

Edith v. Bemberg-Flamersheim, Ringsheim b. Euskirchen

Horst Börter-Gerwin, Bemberghof b. Hattingen

Johann-Maria Heimann, Köln

Wolfgang Heiss, Obrigheim/Pfalz (der sich zudem um die Vervielfältigung der Bemberg-Genealogie besonders verdient gemacht hat)

Emil Meynen, Bonn-Godesberg

Friedrich W. Proebsting, St. Augustin

Gisela Schniewind, Neviges

Eduard Schulte, Velbert (der umfangreiche Ergänzungen und Erläuterungen beigesteuert hat, dem auch manche Korrektur der Unterlagen zu verdanken ist)

Wilfried Vogeler, Essen

Erich Wallmichrath, Essen

G. Theodor Wuppermann, Schlehbusch

Eine alte Notiz vom Ende des vergangenen Jahrhunderts über damals in Paris lebende Bembergs war die Veranlassung, das heutige Pariser Telefonbuch nach evtl. lebenden Bembergnachfahren zu befragen. Es fanden sich 7 Namensträger, die alle von den Kölner Bembergs abstammten. Der Senior dieses argentinisch-französischen Zweigs

Otto E. Bemberg, Paris stellte eine Übersicht über diesen Familienzweig und eine kurze Familiengeschichte zur Verfügung.

Eigene Unterlagen des Herausgebers, dessen Urgroßmutter die letzte Bemberg aus dem Kölner Zweig war, sind ebenfalls in die Zusammenstellung eingeflossen.



Eberhard Pflaume (1904  – 1986)

Die wenigen zur Zeit verfügbaren Angaben zu Eberhard Pflaume entstammen seiner Genealogie der Familien Bemberg, sowie einigen Korrespondenz-Unterlagen, die sein Enkel, Dr. Ralph Pflaume, mir großzügig überließ.

Der Dipl.-Ing. Eberhard Herman Otto Pflaume wurde am 10.06.1904 in Köln geboren. Hier (in Köln-Brühl) heiratete er am 13.03.1936 die am 30.09.1908 in Berlin geborene Ursula Heimann.

Im Laufe seines Lebens zog Eberhard Pflaume von Köln über Berlin und Leuna nach Halle, wo er 1986 verstarb.

Wann Eberhard Pflaume seine genealogischen Forschungen aufnahm, ist nicht mehr exakt feststellbar. Er muss jedoch seine genealogischen Forschungen bereits als ca. 30-jähriger begonnen haben, da er 1979 in einem Schreiben ausführte "Seit etwa 40 Jahren habe ich Unterlagen über die Familie meiner Urgroßmutter, die Familie Bemberg aus Hattingen, gesammelt".

Damit ist auch der vermutliche Grund für sein Interesse an der Familie Bemberg dargestellt, es dürfte seine Urgroßmutter gewesen sein. Diese war eine geborene Bemberg aus der Kölner Linie der Familie Bemberg. An anderer Stelle führt er aus, dass sie die "letzte Bemberg" des Kölner Zweiges gewesen ist.

Etwa 1980 stellte Eberhard Pflaume die 200-seitige "Genealogie der Familie Bemberg vom Bemberghof - Bauernschaft Elfringhausen bei Hattingen/Ruhr" fertig und verteilte diese in 100 Exemplaren an interessierte Mitglieder von mit der Familie Bemberg  verbundenen Familien, Genealogen und genealogischen Institute und an einige Archive; unter anderem liegt ein Exemplar im Stadtarchiv Wuppertal vor.